Montag, 25. Februar 2013

Warum Empfehlungsmarketing mit MLM-Strukturen unbeliebt ist

Heute möchte ich mich mit der Frage des mangelnden Vertrauens der Verbraucher in MLM-Produkte bzw. in Waren und Dienstleistungen die im Empfehlungsmarketing vertrieben werden beschäftigen. Weshalb haben es Produkte die jemand empfiehlt und für deren erfolgreiche Vermittlung er eine Provision erhält so schwer das Vertrauen der Käufer zu gewinnen?


Viele Networker behaupten gern, die Menschen lehnen empfohlene Produkte ab, weil sie dem Empfehlungsgeber die Provision nicht gönnen. Das ist meiner Meinung nach nicht richtig. Auch wenn es einzelne Menschen geben mag, die so denken, so kann man diesen Punkt aber eher vernachlässigen.

Warum die schlechte Akzeptanz von Empfehlungsmarketing

Es liegt in der Natur der Sache, dass jemand viel mehr geneigt ist etwas zu empfehlen, wenn er für diese Empfehlung belohnt wird. Absolute Objektivität ist nicht gegeben, da der Empfehlende mehr oder weniger stark ausgeprägt eigene Interessen vertritt. Im Grunde ist so jede Empfehlung in diesem Bereich nichts anderes als schnöde Werbung und keine wirkliche Empfehlung, wie sie es wäre, wenn jemand ein Produkt vollkommen uneigennützig empfiehlt ohne einen Vorteil davon zu haben, wenn der Gegenüber dieser Empfehlung nachkommt.

Dazu kommt, dass der Empfehlende, den man ja durchaus als einen im für das entsprechende Unternehmen im Vertrieb tätige sehen kann, im Allgemeinen auch gar keine oder nur wenige Erfahrungen mit Konkurrenzprodukten hat und eben außer den Produkten dieses einen Unternehmens keine Alternativen anbieten kann. Natürlich möchte er das auch gar nicht. Denn jemand, der im Network-Marketing im Vertrieb tätig ist, ist dies in erster Linie um Geld zu verdienen. Aber Geld verdient er nur, wenn er auch verkauft. Das bedeutet, Objektivität ist kaum gegeben.

Verstärkt wird das ganze, wenn es im Multi-Level-Marketing darum geht nicht nur zu verkaufen, sondern den Käufer idealerweise ebenfalls für dieses Geschäft zu rekrutieren. Denn davon verspricht man sich dann einen noch größeren eigenen Vorteil, da es ja auch, mehr oder weniger stark ausgeprägt, darum geht Strukturen aufzubauen (deshalb auch Strukturvertrieb), eine Downline zu schaffen, die später ebenfalls verkauft und außerdem die Downline erweitert.

Zurück zu den empfohlenen Produkten... Selbst wenn der empfehlende selbst an an das Produkt glaubt und überzeugt davon ist, bedeutet das nicht, dass er objektiv ist und dass seine Empfehlung die beste ist, die man für ein Produkt aus dem entsprechenden gesamten, Herstellerübergreifenden Angebot des Marktes geben kann. Möglicherweise redet er sich ein, tatsächlich das beste oder ein einzigartige Produkt zu verkaufen. Damit rechtfertigt er u.U. auch vor sich selbst, dass er dieses Produkt empfiehlt. Übrigens habe ich dieses Phänomen nicht nur im Multi-Level-Marketing sondern oft auch bei Versicherungsvertretern beobachten können, die sich nicht zu schade sind, selbst im engsten Freundes und Familienkreis immer wieder laufende Unterhaltungen auf entsprechende Themen zu lenken und Empfehlungen auszusprechen oder aber zumindest zu versuchen Termine für Einzelgespräche oder Beratungsgespräche anzustreben, mit dem Ziel später verkaufen zu können und oder die Struktur auszubauen und die eigene Downline zu erweitern.

Qualität der Produkte im Empfehlungsmarketing


Ein weiterer Punkt ist die mangelnde Qualität vieler Produkte aus dem Multi-Level-Marketing. Im Strukturvertrieb ist es häufig so, das unbrauchbare Produkte oder zumindest Produkte mangelnder Qualität vertrieben werden. Diese Produkte hätten im Einzelhandel keine Chance. Im Networkmarketing jedoch sind viele Menschen geneigt sich einem network anzuschließen, auch wenn ein Produkt mehr oder weniger unütz oder von minderer Qualität ist, weil sie mehr am Aufbau einer Struktur interessiert sind, mit der sich Geld verdienen lässt. Sogar viele professionelle und erfahrene Networker beteiligen sich an solchen Networks und infolge des massiven Werbeaufkommens dann auch viele Neulinge im Bereich Networkmarketing. Kaum jemand hat irgend ein Interesse am Produkt slebst, sonder jeder hofft, dass sich die Struktur unterhalb der eigenen Position noch soweit erweitern lässt, dass sich ein Gewinn erzielen lässt.

Vorsicht Schneeballsystem


Wenn aber in einem Network, in einem Multi-Level-Marketing Unternehmen das eigentliche Produkt keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt und es vorrangig darum geht Vertriebsstrukturen und eine möglichst große Downline aufzubauen, bei der jeder einzelne einen bestimmten finanziellen Beitrag leistet, entweder dafür, dass er sich an dem Netzwerk beteiligen darf oder aber indem er eine bestimmte Anzahl der nutzlosen, überteuerten Produkte erwirbt um so selbst das Recht zu erwerben neue Abnehmer für eben die selbe Art von Produkten zu finden, spricht man von einem Schneeballsystem. Solche Schneeballsysteme sind in Deutschland und den meisten Ländern der Welt illegal. Man spricht dabei auch von unlauterem Wettbewerb. Siehe dazu auch das "Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und speziell den §16 UWG (2). Als Networkmarketing-Unternehmen getarnte Schneeballsysteme sind nicht immer leicht zu erkennen. Oft ist der Übergang fließend. Besonders Neulinge sollte hier vorsichtig sein.

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